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Woran erkennt man sofort, dass es sich bei einem Text um ein Gedicht handelt, ohne auch nur ein einziges Wort gelesen zu haben?
Am Druckbild.
Im Gegensatz zu Romanen und Kurzgeschichten, wo die Zeilen als Fließtext angeordnet sind, wird bei Lyrik die Länge eines jeden Verses bewusst vom Dichter festgelegt und spielt somit auch bei der Interpretation eine Rolle.
Inhalt und Form
Diese Übereinstimmung zwischen Inhalt und Form erstreckt sich auf alle Strukturelemente.
Nichts steht durch Zufall an Ort und Stelle. Der Poet errichtet gleichsam ein Gerüst.
Und an eben diesem Gerüst könnt ihr euch bei der Analyse „festhalten“. Selbst wenn der Inhalt des Gedichts zunächst Rätsel aufgibt, kann man jedoch alles genau beschreiben.
Vorausgesetzt, man kennt die richtigen Begriffe …
Grundregel
Je gleichmäßiger ein Gedicht gebaut ist, desto harmonischer wirkt es.
Falls der Dichter diesen Effekt nicht beabsichtigt, wird er die Form auch entsprechend anders gestalten.
Dies gilt für alle Elemente eines Gedichts.
„Und somit fangen wir an.“ (Thomas Mann, „Der Zauberberg“, Vorsatz)